Wissenschaftlich fundierte Arbeit mit Hunden und Katzen

Wie verständigen sich Hunde untereinander bzw. wie gehen Katzen miteinander um? Diese Fragen standen zunächst für die Tierbeobachterin, Gudrun Feltmann, im Vordergrund. Aus den Ergebnissen dieser Beobachtungen ergaben sich neue Fragen:

Welche Rolle übernimmt der Mensch im Leben des Hundes, der Katze?

Wie können so unterschiedliche Arten miteinander kommunizieren?

Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich Gudrun Feltmann seit Jahrzehnten. Sie gründete im Jahr 1996 das Institut für Verhaltensforschung mit dem Ziel, die sozialen Regeln, die zwischen den Hunden untereinander verwendet werden, zu analysieren. In gleicher Weise beobachtet sie das soziale Verhalten von Katzen. Mit den Ergebnissen, die sich aus diesen Verhaltensstudien ergeben, sucht Gudrun Feltmann Wege, die der Mensch im Umgang mit den Tieren gehen kann, um damit das Verständnis für sie zu fördern und die Verständigung zwischen diesen unterschiedlichen Arten zu erleichtern.

Ihre gesammelten Erfahrungen und die Ergebnisse ihrer Beobachtungen und Analysen, fasst sie auch für Laien verständlich und nachvollziehbar in Worte und stellt sie in wissenschaftlich fundierte Zusammenhänge.

Wie schafft es der Mensch, dass er von Tieren verstanden und akzeptiert wird?

Wir Menschen müssen die von Tieren gezeigten Verhaltensmuster wahrnehmen und vor allen Dingen richtig interpretieren, um dann auf die vom Tier gegebenen Signale entsprechend reagieren zu können.

Wo liegen die Schwierigkeiten?

Tiere verfügen über ein Repertoire von verschiedenen Signalen, die zwei Richtungen einschlagen – einerseits sind sie Respekt-gebend und andererseits Respekt-fordernd.

 Die Ausdrucksformen von Tier und Mensch sind unterschiedlich.

Das Institut – Arbeitsweisen

Hunde und Katzen benutzen zur Kommunikation vorwiegend ihre Körpersprache und verwenden die Stimme zur Verstärkung ihrer körperlich gegebenen Signale. Menschen dagegen setzen für die Kommunikation ihre Stimme ein und unterstreichen das Gesagte mit ihrer Körpersprache. Kein Tier kann sich über das Telefon mit einem Anderen verständigen!

Der Mensch muss die Bedeutung dieser Gesten erlernen, um sie dann im richtigen Moment für das Tier verständlich beantworten zu können. Um jedoch dem Tier eine verständliche Antwort geben zu können, muss der Mensch die entsprechende Körpersprache verwenden. Erst dann kann er zu diesen Gesten die passenden „Vokabeln“ hinzufügen, die das Tier lernt mit der Körpersprache folgerichtig zu verknüpfen.

Ist das Tier in der Lage die Stimme des Menschen von der Körpersprache unabhängig als ein Signal zu verstehen und richtig zu antworten, ist dies eine hohe geistige Leistung. Diese hohe geistige Leistung erleben wir in besonderem Maße bei unseren Haushunden und in geringerem Ausmaß bei unseren Katzen, was nicht bedeutet, dass Katzen „dümmer“ sind als Hunde. Sie haben nur andere soziale Schwerpunkte.

Mit diesem Hintergrund entwickelte Gudrun Feltmann Wege für die Ausbildung von Hunden:

Der Familienhund

  • Die Integration eines Welpen in die menschliche Gemeinschaft
  • Die sinnvolle Beschäftigung mit dem Hund

Die Vorbereitung des Hundes auf seinen Beruf

  • Der Besuchshund
  • Der Schulhund
  • Der begleitende Assistenzhund
  • Der Rettungshund zur Flächen- und Fährtensuche

Gudrun Feltmann

Gudrun Feltmann hat Lehramt studiert und im Anschluss in Erlangen Zoologie und Psychologie. Anschließend studierte sie in Bayreuth noch Biologie. Mit dem Wissen und langjähriger praktischer Erfahrung begann sie, das Verhalten von Welpen, jungen und erwachsenen Hunden, Dingos und Wölfen zu beobachten und zu vergleichen. Ihr Institut für Verhaltensforschung in Bayreuth, das zum Ziel hat, Haustiere zu beobachten, die sich freiwillig dem Menschen angeschlossen haben, gibt es seit 1996. Der Schwerpunkt liegt daher auf der Analyse des Verhaltens von Haushunden und Hauskatzen.

Die Resultate, die sich speziell aus den Beobachtungen von Haushunden ergaben, zeigen Wege auf, wie der Mensch mit dem Hund so umgehen kann, dass es in den menschlichen Lebensbereich hineinpasst, ohne die Bedürfnisse der Tiere zu verletzen.

Sie verfasste mehrere Beiträge in Hundefachzeitschriften, hielt Vorträge und Seminare im In- und Ausland und trat in Fernsehbeiträgen für WDR, ZDF, Bayern 3, BR alpha-Forum und VOX auf.

1969 – 1972: Studium für Lehramt an Volksschulen, Pädagogische Hochschule Würzburg und Universität Bayreuth
1972 – 1975: Studium der Psychologie und Zoologie, Universität Erlangen/Nürnberg
1975 – 1979: Studium der Biologie, Universität Bayreuth
1979 – 1986: Tätigkeit als Tierheimbeauftragte im Tierheim Bayreuth
1971 bis dato: Verhaltensstudien an Katzen:

  • Die Entwicklung von Katzenwelpen bis zur Geschlechtsreife
  • Die Integration von Katzen in die menschliche Gemeinschaft
  • Die Zähmung von verwilderten Katzen
  • Die Rehabilitation von im Verhalten auffälligen Katzen
1980 bis 2012: Ausbilderin und Prüferin von Hundeteams für Rettungshunde in verschiedenen öffentlichen Organisationen
1980 bis dato: Verhaltenstudien an Hunden:

  • Die Integration von Hunden in eine Hundegemeinschaft- Die Integration von Hunden in die  Menschengemeinschaft
  • Klärung auffälligen Verhaltens von Hunden
1992 bis dato: Gutachtertätigkeit in Bayern seit der Hundeverordnung 1992
1996: Gründung des Instituts Feltmann v.Schroeder für Verhaltensforschung an Haustieren
Der Schwerpunkt liegt in der Erforschung des Verhaltens von Hunden und Katzen
1999: Verhaltensstudien an Dingowelpen
2001 und 2004: Verhaltensstudien an Wolfswelpen
2002 bis 2005: Referentin an der VHS Bayreuth mit Themen, die den Umgang mit Hunden betreffen in Theorie und Praxis
2007 bis dato: Die Integration des Hundes in soziale Einrichtungen, als Besuchshund, als Schulhund und als therapeutischer  Begleithund